Konservierungsstoffe im Hundefutter

Wer sich die Futtermitteldeklaration einmal genauer ansieht, wird bei einigen Sorten auf Stoffe treffen, die er gar nicht im Futter vermutet hätte. Je nach Futter kommen da zusätzlich Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Öle zum Futter. Das ist ja eigentlich auch gar nicht schlecht. Nicht im Hundefutter allerdings landen sollten chemische und synthetisch hergestellte Stoffe wie künstliche Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe.

Wozu Konservierungsstoffe?

Diese künstlichen Stoffe werden zumeist zugesetzt, um minderwertige Inhaltsstoffe zu tarnen und die Haltbarkeit deutlich zu verlängern. Hundefutter sollte jedoch möglichst naturbelassen sein und dem Hund auch ohne künstliche Stoffe schmecken. Konservierungsstoffe müssen in hochwertigem Hundefutter nicht sein.

Diskussionen um Konservierungsstoffe gibt es nicht nur im Bereich des Hundefutters. Auch Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, enthalten diese Zusätze. Es handelt sich dabei um Substanzen, die verhindern sollen, dass sich Schimmel, Pilze, Mykosen oder Bakterien bilden. Das Lebensmittel soll vor dem natürlichen Verfall geschützt werden. Hundefutter werden meist Stoffe wie Zitronensäure, Ascorbinsäure (Vitamin C), Ameisensäure oder Kupferverbindungen zugesetzt. Diese Kupferverbindungen und Antioxidantien wirken einer Oxidation entgegen. Fleisch oxidiert, wenn es mit Luftsauerstoff in Verbindung kommt. Genau dieser Prozess wird durch die Konservierungsstoffe verzögert oder gestoppt, indem sie den Sauerstoff aus der Luft an sich binden. Fehlen die Konservierungsstoffe, oxidiert das Fleisch. Es verändert Geruch und Geschmack und wird ungenießbar.

Welche Stoffe konservieren?

Konservierungsstoffe sind stets künstlich hergestellt und in jedem Fall sehr kritisch zu sehen. Kupfer und Kupferverbindungen etwa gehören zu den deklarierungspflichtigen Substanzen. Sie können bei einer Überdosierung toxisch wirken. Das heißt, es kann zu Vergiftungen kommen. Im Organismus hat Kupfer viele verschiedene Aufgaben. Kupfer ist am Eisenstoffwechsel, an der Hämoglobinbildung, der Skelettentwicklung und der Produktion von Melanin beteiligt. Es hat antioxidative Wirkung und schützt die Zellen. Kupfer steht auch in enger Beziehung mit den Keimdrüsen. So hat man festgestellt, dass zu hohe Kupferkonzentrationen die Beweglichkeit der Spermien einschränken können. Dies kann sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Eine Überdosierung dieses Spurenelements ist darüber hinaus zellschädigend und giftig. Somit ist Kupfer eine Gefahr für die Gesundheit des Hundes.

Vitamine sind nicht immer gesund

Auch Antioxidantien sind nicht selten im Hundefutter zu finden. Sie werden zugesetzt, um zu verhindern, dass das enthaltene Fett ranzig wird. Beliebt sind hier die angeblich natürlichen Antioxidantien wie Vitamin E und C oder Betacarotine. Sie werden jedoch ebenfalls synthetisch hergestellt und haben nichts Natürliches an sich. Antioxidantien sollen im Organismus gegen „Freie Radikale“ wirken. Dabei handelt es sich um Zellen, die unter Zufuhr von Sauerstoff sehr „aggressiv“ reagieren. In einem gesunden Körper ist das Zusammenspiel zwischen den Freien Radikalen und den natürlichen Antioxidantien völlig ausgeglichen und funktioniert einwandfrei. Werden dem Körper nun synthetische Antioxidantien in Form von Vitamin E, C oder Betacarotin zugeführt, kann dies das natürliche Gleichgewicht empfindlich stören. Werden diese Vitamine überdosiert, können sie selbst zu Freien Radikalen werden und Zellen schädigen. Dieses Risiko ist bei Hundefutter nicht zu unterschätzen, denn hier werden zu Konservierungszwecken hohe Mengen zugesetzt.

Hochwertiges Hundefutter ohne Konservierungsstoffe

Synthetische Konservierungsstoffe die Hundefutter zugesetzt werden sind also keinesfalls gesund. Sie können die Darmschleimhaut und den Stoffwechsel des Hundes belasten. Einige wie etwa Kupfer, wirken sogar zellschädigend und sind in größeren Mengen giftig. Immer mehr Hunde reagieren allergisch auf die zugesetzten Stoffe und leiden an Hauterkrankungen oder Verdauungsstörungen. Wird ein Hund gesund und artgerecht gefüttert, ist eine Zugabe von konservierenden Vitaminen keinesfalls notwendig. Es gibt heute sehr viele Möglichkeiten Hundefutter ohne Konservierungsstoffe haltbar zu machen. Viele Hersteller von hochwertigem Hundefutter reagieren auf diese Tatsachen und produzieren nur mehr ohne synthetische Konservierungsstoffe. Dieses Futter ist für die Gesundheit des Hundes sicherlich deutlich besser als Futter, das sehr lange haltbar ist. Bei guter Lagerung sind auch diese Futtersorten ideal haltbar.

Die Deklaration richtig lesen

Konservierungsstoffe müssen in der Deklaration aufgeführt sein. Allerdings ist es häufig ein Geheimnis, wie die Zutatenliste zu verstehen ist. Ein erstes Indiz ist, wenn neben den natürlichen Zutaten wie Fleisch und Gemüse noch andere Zutaten wie Vitamine und Aminosäure als Zugaben separat aufgeführt sind. Zum Teil Begriffe, die den meisten bekannt sind, dass sie in den verwendeten Rohstoffen bereits auf natürliche Weise vorhanden sind.

Zutaten im Überblick, die in der Deklaration als Konservierungsstoffe gelten

  • Antioxidantien: Gewonnen aus Zitronensäure und reich an Vitamin C. Die positive Wirkung ist allerdings wissenschaftlich noch nicht bestätigt.
  • BHA / BHT (E320 / E321) sind ebenfalls Antioxidantien die als Auslöser für Allergien und organische Probleme gilt.
  • Hinter E220 verbirgt sich Kaliumsorbat. Das aus der Sorbinsäure gewonnene Kaliumsalz wird zur Konservierung und als Geschmacksverstärker verwendet.
  • Natriumnitrit bzw. Natriumhexametaphosphat kurz E250 hat strenge Auflagen. Das natriumhaltige Salz der Salpetersäure darf nur in Verbindung mit Kochsalz genommen werden. Zusätzlich muss der Anteil von E250 unter 0,5% bleiben. Hat der Anteil 5% und mehr entsteht eine toxische Wirkung.
  • Nicht ganz ungefährlich ist E310. Propylgallat gilt zwar als Antioxidationsmittel, hat aber auch gleichzeitig die Aufgabe zur Konservierung. Bei einer zu hohen Dosis kann es zu einer Zyanose führen. Ein auffälliges Symptom ist eine blaugefärbte Haut.
  • Sorbinsäure (E200) wurde bisher als unbedenklich eingestuft. Ähnlich wie Tocopherol, dass als Vitamin E sogar als Konservierungsmittel in BIO-Produkten verwendet werden darf.

Der alternative Weg

Bei industriell hergestelltem Hundefutter bleibt es dem Halter nicht erspart, die Deklaration genau zu lesen. So kann zu einem relativ gesunden Hundeleben beigetragen werden.

Allerdings sind Alternativen nötig. Dann, wenn man sich in Bezug auf Konservierungsstoffe nicht mehr auf die deklarierten Angaben der Hersteller verlassen möchte. Wie wäre es mit hochwertigem Hundefutter selber kochen? Eine Variante, die vor langer Zeit als merkwürdig abgestempelt wurde. Aber gleichzeitig eine Möglichkeit der Hundeernährung, von der der Hund profitieren kann. Die Gerichte lassen sich auf die individuellen Bedürfnisse anpassen und sind frei von jeglichen chemischen Konservierungsstoffen. Einzige Nachteile sind die Planung und manchmal das zeitaufwendige Kochen. Nach einer gewissen Zeit hat sich die Erfahrung eingeschlichen, wodurch vieles wie automatisiert funktioniert. Zudem lassen sich manche Gerichte auch in größeren Mengen zubereiten. So sind Portionen für 2 – 3 Tage vorhanden.

Eine andere Alternative ist das Barfen. Eingefleischte Anhänger verstehen darunter die artgerechteste Ernährung für den Hund. Warum? Weil sie der Ernährung des Urahns, dem Wolf, am ähnlichsten ist. Die Rohfütterung hat für einen gesunden Hund durchaus seine Vorzüge. Ohne gute Vorbereitung ist die Ernährung nicht empfehlenswert, da beim barfen Fehler zügig und unbemerkt einschleichen können.


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