Kaltgepresstes Hundefutter

Inzwischen hat es auch das neue Modewort der Lebensmittel-Industrie in den Bereich der Tiernahrung, speziell zum Hundefutter, geschafft: Kaltgepresst. Die Wahl zwischen getreidefreiem Trockenfutter und getreidefreiem Nassfutter ist oft nicht einfach. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Trockenfutter ist praktisch in der Handhabung, leicht zu lagern und einfach zu portionieren. Wer sich für Trockenfutter entscheidet, der sollte auf kaltgepresstes Hundefutter ohne Getreide zurückgreifen.

Die Wahl: Kaltgepresstes Hundefutter

Der Hund ist treuer und bester Freund des Menschen. Da ist es nur selbstverständlich, dass man als Hundehalter nur das beste für seinen vierbeinigen Begleiter möchte, auch was die Ernährung betrifft. Die Auswahl an Hundefutter-Anbietern und -Sorten ist groß. Und dann gibt es da noch die verschiedenen Herstellungsverfahren. Wie soll man sich da nur entscheiden?

Es gibt Unterschiede beim Trockenfutter

Trockenfutter ist nicht gleich Trockenfutter. Einer der bedeutendsten Qualitätsunterschiede ist die Herstellung. Ein großer Teil der Trockenfutterherstellung findet im Extruder statt. Dabei zerkleinern und vermischen sich die Rohstoffe. Durch hohen Druck und Hitze wird die Masse dann mit Wasserdampf in Form gepresst. Nach diesem Prozess wird zumeist eine Lösung aus Vitaminen und Fetten auf die fertigen Kroketten aufgesprüht. Zum einen soll dies die Akzeptanz des Futters beim Hund erhöhen. Zum anderen werden damit Nährstoffe zugeführt. Danach kühlt man die entstandenen Kroketten, trocknet sie und packt sie ab. Durch die im Extruder entstehende Hitze sind anschließend Nährstoffe teilweise denaturiert und für den Hund nicht mehr verwertbar. Das Coating oder Aufbringen von Nährstoffen wird damit notwendig. Andererseits werden die Inhaltsstoffe durch die Hitze aufgeschlossen und werden dadurch leichter verdaulich.

Kaltgepresstes Hundefutter: Zerdrückt und auf Eis gelegt?

Was genau bedeutet kaltgepresst? Werden die einzelnen Futter-Bestandteile auf Eis gelegt und dann zerdrückt? Oder was soll man sich genau unter diesem Begriff vorstellen?

Um dem kaltgepressten Hundefutter auf die Spur zu kommen, muss man erst einmal wissen, wie die Hunde-Trockenfutter Herstellung läuft. Stark vereinfacht dargestellt läuft der Herstellungsprozess der beliebten Tiernahrung so ab:

Die verschiedenen, qualitativ hochwertigen Zutaten werden getrocknet, zerkleinert, zermahlen und schließlich miteinander vermengt. Dieses Rohstoff-Gemisch wird dann in eine rotierende Trommel geleitet und dort unter großem Druck durch in der Trommel-Wand befindliche Öffnungen gepresst. So erhalten die Trockenfutter-Kroketten und -Pellets ihre typische Form.

Und genau in diesem Herstellungsschritt findet sich der Unterschied zwischen „normalem“ Hundefutter und kaltgepresstem Hundefutter. Ersteres ist im Hocherhitzungsverfahren herzustellen.

Im Hocherhitzungsverfahren werden die vermengten Rohstoffe auf bis zu 120 Grad erhitzt. Im Kaltpress-Verfahren wird das Hundefutter ohne zusätzliche beigefügte Hitze hergestellt. So ist das Rohstoffgemenge nur der normalen, bei der Herstellung entstehenden Wärme ausgesetzt. Diese Betriebstemperatur ist erheblich niedriger als die durch zugeführte Wärme entstehende Temperatur im Hocherhitzungsverfahren.

Fakt ist, um vom Hund verwertet werden zu können, müssen die Rohstoffe bei der Futtermittelherstellung aufgespalten werden. Dies ist nur durch Wärmeeinwirkung zu erreichen. Doch zu viel Hitze zerstört die vom Hund benötigten natürlichen und gesunden Inhaltsstoffe. Zusammenfassend kann man also sagen: Je niedriger die Temperaturen, desto ursprünglicher die Rohstoffe. Selbstverständlich ist hocherhitztes Hundefutter nicht schlecht, dennoch bringt die im Kaltpressverfahren hergestellte Hundenahrung einige Vorteile für den Hund und seine Gesundheit mit sich.

Nährstoffe in kaltgepresstem Hundefutter

Die Herstellung von Futter im Verfahren der Kaltpressung ist schonender als andere Prozesse. So bleiben die in den verarbeiteten Rohstoffen befindlichen Nährstoffe im Futter erhalten. Vitamine, Wirkstoffe der Pflanzen und Fettsäuren bleiben somit erhalten und kommen der Gesundheit des Hundes zu Gute.

Dieser Erhalt an natürlichen Nährstoffen hat den willkommenen Effekt, dass nur ein sehr geringer bis gar kein Zusatz an künstlichen Stoffen notwendig ist, um eine ausgewogene Ernährung für den Hund zu erzielen. Probleme und Erkrankungen resultierend aus Fehlernährung und damit einhergehender Unterversorgung oder Überversorgung an Nährstoffen werden somit vermieden. Der Hund ist gesund, vital und fühlt sich einfach wohl.

Hunde brauchen kein Getreide

Getreide ist für Hunde generell eher schwer verdaulich. Im Gegensatz zum Wolf hat sich das Verdauungssystem der Hunde jedoch dahin gehend verändert, dass es nur bedingt verdauen kann. Dennoch kann es bei vielen Hunden zu Unverträglichkeiten und Allergien führen. Dies kann sich in schweren Magen-Darm-Problemen wie Durchfall, Blähungen oder Erbrechen äußern. Getreideunverträglichkeiten können allerdings auch Störungen der Haut nach sich ziehen. Es kommt zu Juckreiz, Hautrötungen und Entzündungen. Einige Hunderassen sind für diese Unverträglichkeiten besonders anfällig und zeigen sie bereits von Geburt an. So etwa ist der Irish Setter für Getreideunverträglichkeiten besonders anfällig. Natürlich muss ein Hund nicht erst an einer Krankheit leiden, um kaltgepresstes Hundefutter ohne Getreide zu bekommen. Es gibt viel mehr Argumente, um auf Getreide im Futter zu verzichten.

Nachteile von Getreide im Hundefutter

Getreide im Futter ist mit ein Grund für Übergewicht beim Hund. Der Hund benötigt generell sehr wenige Kohlenhydrate. Diese kann er problemlos aus beigefügtem Obst und Gemüse gewinnen. Erhält der Hund jedoch mehr Kohlenhydrate, als er täglich benötigt, so werden die überschüssigen als Fett im Körper eingelagert. Je häufiger die zugeführten Kohlenhydrate also nicht abgebaut werden, desto schneller wird der Hund übergewichtig. Das ist spätestens dann der Fall, wenn die Rippen des Tieres nicht mehr deutlich fühlbar sind. Ist der Hund jedoch bereits zu schwer, ist Hundefutter kaltgepresst ohne Getreide eine gute Alternative, um abzuspecken. In jedem Fall sollte auch bei Hundekeksen stets darauf geachtet werden, dass sie getreidefrei sind. Das ist gar nicht so einfach, denn die meisten klassischen Leckerlis bestehen beinahe nur aus Getreide. In der letzten Zeit achten jedoch immer mehr Anbieter auf gesunde und getreidefreie Varianten, um auch den Ansprüchen von sensiblen Hunden gerecht zu werden.

Die Magenverträglichkeit von kaltgepresstem Hundefutter

Auch in Sachen Magenverträglichkeit weisen hocherhitztes und kaltgepresstes Hundefutter einen Unterschied auf. Im Gegensatz zur „Normal-Variante“ des Futters quellen die Kroketten und Pellets von kaltgepresstem Futtermittel im Magen nicht auf. Das Futter liegt somit nicht schwer im Magen. Schwer im Magen liegendes Futter ist es, welches die Gefahr einer Magendrehung beim Hund birgt. Diese kann, wenn unerkannt und unbehandelt, zum Tod des Hundes führen.

Kaltgepresstes Hundefutter hat die positive Eigenschaft, im Magen zu zerfallen. Zwar bietet diese Tatsache keinen 100 %igen Schutz vor einer Magendrehung, minimiert das Risiko dazu jedoch ungemein. Somit schont kaltgepresstes Futter den Magen des Hundes und die Nerven des Halters.

Verdauung

Durch das Zerfallen des kaltgepressten Hundefutters im Magen, ist die Nahrung natürlich auch leichter bekömmlich und benötigt somit weniger Zeit zum Verdautwerden.

Vergleicht man die Verdauungszeit von kaltgepresstem Hundefutter mit der Zeit, die nötig ist um Rohnahrung zu verdauen, ist deutlich wie nach diese Zeiten beieinander liegen. Dies macht kaltgepresstes Hundefuttermittel zur idealen Ergänzung beim Teil-Barfen.

Doch nicht nur als Ergänzung zum Teil-Barfen, sondern sogar als Alternative zum Barfen an sich kann kaltgepresstes Hundefutter Verwendung finden. Dieses schonend hergestellte Nahrungsmittel kommt den bestmöglichen Verhältnissen von Aminosäuren, Fettsäuren, Mineralien und Vitaminen, wie sie sonst nur Barfens bietet, sehr nahe.

Kaltgepresstes Hundefutter: Die Energiekosten

Gern wird behauptet, die Energiekosten-Ersparnis sei der einzige Grund, warum es kaltgepresstes Hundefutter auf dem Markt gibt. Die Vorteile für die Gesundheit des Hundes der kaltgepressten Ernährung kehrt man dabei gerne unter den Teppich.

Die eben aufgeführten Punkte zeigen jedoch deutlich die vielen positiven Auswirkungen des kaltgepressten Hundefutters auf die Gesundheit des Hundes. Die Umweltfreundlichkeit des Kaltpressverfahrens sind damit nur ein weiterer Punkt auf der Liste von Vorteilen dieses Herstellungsprozesses.

Kaltgepresst gleich Kaltgepresst?

Auch zwischen den inzwischen zahlreichen auf dem Markt angebotenen kaltgepressten Hundefuttern gibt es Unterschiede. Diese liegen schlichtweg in den verschwendeten Zutaten. Wie beim „normalen“ Hundefutter gibt es auch bei Kaltgepresstem die Varianten mit und ohne Getreide.

Nur wenige Hunde können das im Futter enthaltene Getreide ohne Probleme verwerten. Ein getreidefreies Hundefutter sollte daher auch bei kaltgepresster Tiernahrung die erste Wahl sein um Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten zu vermeiden.

Vor- und Nachteile von kaltgepresstem Hundefutter

Kaltgepresstes Hundefutter polarisiert und hat Kritiker und Anhänger zugleich. Und dass, obwohl der Trend stark zu der schonend zubereitenden Trockenvariante geht. Die Argumentation ist verständlicher, betrachten wir die Vorteile und Nachteile.

Für das kaltpressende Verfahren spricht:

  • Rohstoffe bleibe in ihrer Ursprünglichkeit erhalten
  • Reicher an Vitaminen und Nährstoffen
  • Langfristig Magenfreundlicher
  • Ohne Konservierungsstoffe durch schonendes Dampfgaren bei max. 50 Grad

Einige Punkte sind allerdings gegen kaltgepresstes Hundefutter:

  • Kürzere Haltbarkeit (maximal 6 Monate)
  • Längere Umstellungsphase
  • Größere Gefahr von Viren und Bakterien

Kaltgepresst vs. Extrudiert

Im Zusammenhang mit Trockenfutter fallen immer wieder Begriffe wie kaltgepresst und extrudiert. Extrudiert? Unter extrudiertem Trockenfutter ist das herkömmliche „normale“ Trockenfutter zu verstehen.

Enorme Unterschiede fallen im Vergleich beider Verfahren miteinander auf. Die Auffälligkeit beginnt bereits mit den benötigten Temperaturen. Das kaltpressende Verfahren verwendet Wasserdampf, das höchstens 50 Grad warm ist. Manche Hersteller bevorzugen kühlere Temperaturen. Dagegen sind im extrudierten Verfahren Temperaturen um etwa 120 Grad nötig.

Die große Differenz bei den Temperaturen ist für die unterscheidenden Charaktereigenschaften verantwortlich. Durch die große Hitze besitzen die Nährstoffe im extrudierten Futter einen besseren Aufschluss. Zumindest die Nährstoffe, die die Hitzeeinwirkung überstanden haben. Gleichzeitig werden jedoch Keime und Viren abgetötet. Bei niedrigeren Temperaturen, wie beim kaltpressenden Verfahren, ist das nicht der Fall.

Was ist besser?

Kaltgepresstes Hundefutter gilt weitläufig als die getrocknete Barf-Variante. Die Rohstoffe bleiben während der schonenden Verarbeitung in ihrem Ursprung erhalten. Die Zahl der begeisternden Anhänger steigt stetig. Es ist bekannt, dass kaltgepresstes Hundefutter mit seinen Vorteilen gleichwertig zum extrudierten Hundefutter steht. Welche Trockenfutterart ist nun für den Hund besser? Eine Frage, die jeder Halter individuell testen und entscheiden muss. Zu bedenken gilt, dass bei einer Umstellung auf kaltgepresstes Hundefutter die ersten Resultate sich erst nach etwa 14 Tagen aufzeigen.

Fragen zum Thema Kaltgepesstes Hundefutter

Sollten Sie Ihrem Hund lieber kaltgepresstes Hundefutter statt extrudiertes Trockenfutter geben?

Diese Frage lässt sich nicht genau beantworten. Fakt ist: Kaltgepresstes Trockenfutter ist für Hunde mit einer Vielzahl an Vorzügen behaftet. Ob Sie jetzt allerdings kaltgepresstes Trockenfutter oder ein anderes Trockenfutter verwenden, bleibt Ihnen selbst überlassen. Die Antwort auf diese Frage kennen nur Sie und Ihr Hund.

Wie stellt man kaltgepresstes Hundefutter her?

Bei der Zubereitung von artgerechtem kaltgepresstem Hundefutter werden hochwertige Rohstoffe schonend miteinander vermengt. Das Ergebnis ist ein Futtermittel, welches in einen mehrere Meter hohen Trichter auf ein Sieb gegeben wird. Im Anschluss daran wird es dort in mundgerechte Pellets vermahlen. Die für Ihren Vierbeiner relevanten Fettsäuren kommen bei diesem Prozess sofort in das Hundefutter.

Was sind die Vorzüge von schonend gepresstem Hundefutter?

Schonend gepresstes Hundefutter ist für Sie und Ihre Fellnase mit einer Vielzahl an Vorzügen verbunden. Es ist magenfreundlich, verfügt über einen hohen Fleischanteil, besitzt nur 1 tierische Proteinquelle und ist sehr naturnah. Darüber hinaus ist kaltgepresstes Trockenfutter glutenfrei und ohne unnötige Zusätze von Farbstoffen, Aromastoffen oder Konservierungsstoffen. Auch auf Tierversuche wurde verzichtet. Schonend gepresstes Hundefutter ist eine naturnahe und artgerechte Ernährung für Ihren Hund.

Wo ist der beste Lagerort für kaltgepresstes Hundefutter?

Wichtig bei der Lagerung von kaltgepresstem Hundefutter ist, dass die Säcke mit dem Futter nicht in einem Behältnis miteinander vermengt werden. Darüber hinaus darf es auch nicht luftdicht verschlossen werden. Es könnten sich sonst Pilze und Bakterien bilden, welche die Qualität des Hundefutters negativ beeinträchtigen würden.  Für die Lagerung von kaltgepresstem Trockenfutter empfiehlt sich eine kühle und trockene Räumlichkeit.


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